Steffen Diemer

EVERYTHING IS CONNECTED

vom 28.10.2016 bis zum 13.11.2016

Die Vernissage findet am Freitag, dem 28.10.2016 um 19:00 Uhr statt.

Steffen Diemer ist anwesend und der Kunstkritiker und Autor Andreas Richartz wird eine Einführung in sein Werk halten.

Die Finissage findet am Sonntag, dem 13.11.2016 um 15:00 Uhr.

Öffnungszeiten:
Fr   18 - 20
Sa  14 - 18
So  14 - 18 

Als besonderes Highlight:

Am Samstag, den 05.11.2016 ab findet ab 10:00 Uhr eine Potrait Session im Kollodium Nassplatten Verfahren statt. Details weiter unten.

Versuch einer Beschreibung

In meiner Ausstellung EVERYTHING IS CONNECTED werden viele neue Arbeiten gezeigt die vorher noch nicht zu sehen waren. Unter anderem auch meine fotografischen Stillleben die ich mit japanischem Kakichibu Stoff zu einer Einheit verbinde.

Alle von mir verwendeten Stoffe werden exklusiv für mich in Japan von einer kleinen Familienmanufaktur gefertigt. Das Herstellen und Färben dieser Stoffe mit der unreifen Kakifrucht ist seit über 600 Jahren unverändert. Die Familie kenne ich persönlich. Bei einem meiner längeren Aufenthalte in Japan haben wir uns vor mehreren Jahren kennen gelernt.

Die renommierte Rahmenmanufaktur Conzen in Düsseldorf hat meine Ideen umgesetzt. Meinen Werken wird buchstäblich ein ganz vorzüglicher Rahmen verliehen. Es freut mich, wenn ich in Düsseldorf in der Rahmenmanufaktur stehe und meine Arbeiten sehe. Dann spüre ich, jetzt ist etwas entstanden, was sich gegenseitig unterstützt und die Schönheit und Eleganz meiner Arbeiten zusätzlich unterstreicht.

Meine Werke sind alle direkt auf hochwertiges schwarzes Opalglas fotografiert, welches speziell für mich in einer deutschen Glashütte im bayrischen Wald hergestellt wird. Mit ein Grund, dass jede Fotografie aus meinem Atelier ein Unikat darstellt. Dieses Glas besitzt eine einzigartige Eleganz und Brillanz, verbunden mit einer hochwertigen Oberfläche die meine Arbeiten ganz besonders gut abbildet.

Tulips

Tulips

Potrait Session

Angeldete Besucher der Ausstellung EVERYTHING IS CONNECTED können sich in diesem Nassplatten Verfahren in der Galerie p77a porträtieren lassen.


Als besonderes Highlight für die Ausstellung ist eine eigens für ihn von Andrey Donchev gebaute 17 inch Nassplatten Kamera aufgebaut und der Künstler wird interessierten Gästen die Möglichkeit bieten, sich in diesem traditionellen Verfahren porträtieren zu lassen.

Um sich im einzigartigen Stil der Ambrotypie (Ambrotos, griechisch = unsterblich) ablichten zu lassen, sollte man in der Lage sein, rund 5 bis 10 Sekunden ruhig zu sitzen. Die belichtete Glasplatte wird vor Ort entwickelt und es kann beim Herstellungsprozess zugeschaut werden.

Da die Ambrotypie ein sehr aufwändiges Verfahren ist, kann der Künstler nicht mehr als 10 Portraitsitzungen abhalten.
 

Samstag, den 05.11.2016 ab 10:00 Uhr



WET PLATE / „Nassplatten Kollodium“ Verfahren

„The imperfections in paper photography … has induced me … to find some other substance, more applicable, and meeting the necessary conditions required of it, such as fineness of surface, transparency and ease of manipulation“
Frederick Scott Archer, 1813 – 1857

Die Kollodium Nassplatte wurde 1850/51 von Frederick Scott Archer und Gustav Le Gray entwickelt. Das nasse Kollodium Verfahren setzt eine sofortige Verarbeitung der Fotografie voraus. Nachdem das Kollodium auf die Platte aufgebracht wurde und im Silbernitratbad für ca. 3 Minuten sensibilisiert ist, kommt der Bildträger in die lichtdichte Fotokassette die dann in die Kamera eingelegt wird. Nach der Belichtung wird das Bild in der Dunkelkammer sofort weiterverarbeitet. Nach der Trocknung der Glasplatte wird diese unter einer Flamme erhitzt und mit einer Mischung aus Gum Sandrac und Lavendelöl gevarnischt. Danach wieder erhitzt, um das Varnish in die Platte einzuarbeiten und zu versiegeln.

Das Kollodium Nassplatten Verfahren war state of the art bis 1880, danach verschwand diese Technik. Neuere und leichter beherrschbare fotografischen Techniken bahnten sich ihren Weg. Vor einiger Zeit habe ich dieses Verfahren für mich entdeckt. Alle für diesen fotografischen Prozess benötigten Materialien stelle ich selbst her. Die eigene Arbeit wird auf wundersame Art entschleunigt. Durch den zeitintensiven gesamten fotografischen Prozess kommt es nicht selten vor, dass ich nur ein bis zwei Fotografien pro Tag mache.

Jede Fotografie ein Unikat, die durch ihre nahezu dreidimensionale Haptik und sagenhafte Schärfe besticht. Handgemacht und individuell. Fotografien mit einer einzigartigen Aura, aufgenommen im Kollodium Nassplatten Verfahren.